mercredi 30 décembre 2009
zum ersten
Mal schaue ich mir gerade die "heute-show" an. Wer die amerikanische Daily Show kennt, weiß kaum, ob er lachen oder weinen soll. Ich kann natürlich verstehen, dass man ein erfolgreiches Format kopiert. Aber muss man derartig jedes noch so winzige Detail abkupfern? Solange wir im deutschen Fernsehen noch so extreme Kopien anstelle guter Eigenkonzepte vorgesetzt bekommen, solange sind die USA weiterhin die unangefochtene kulturelle Leitnation der westlichen Welt.
mardi 29 décembre 2009
herr bosbach
informiert in der Tagesschau, dass "nicht ausgeschlossen werden" könne, dass durch Nackscanner auch die Intimsphäre der Passagiere "tangiert" würde.
Tja, große Wahrheiten gelassen ausgesprochen.
Tja, große Wahrheiten gelassen ausgesprochen.
lundi 28 décembre 2009
dimanche 27 décembre 2009
in der kommenden
Sitzung meines Bundesarbeitskreises wird es um "vernachlässigte Krankheiten" in der Welt und den möglichen deutschen Beitrag zu deren Bekämpfung gehen. Zur Unterstützung kommen an diesem Wochenende ein Referent von Ärzte ohne Grenzen und jemand vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nach Gummersbach. Anmelden kann man sich jetzt schon unter diesem Link.
samedi 26 décembre 2009
zum ende
des Jahres und in weihnachtlichem Geiste verlinke ich zwei Videos, die anstelle religiöser Feierlichkeiten ein Hochamt der Demokratie sind. Martin Luther King sprach im August 1963 zu seinen Landsleuten und träumte: "This will be the day when all of God's children will be able to sing with a new meaning, "My country, 'tis of thee, sweet land of liberty, of thee I sing. Land where my fathers died, land of the pilgrim's pride, from every mountainside, let freedom ring." Und im Januar 2009 sang Aretha Franklin eben dieses Lied für den ersten schwarzen Präsidenten der USA. Auch nach einem Jahr noch gut für Gänsehaut.
vendredi 18 décembre 2009
manchmal muss
man genau hinschauen in der Politik: Noch gestern abend habe ich den gerechten Zorn des Fraktionschefs Gysi nachvollziehen können, angesichts der misslungenen Wahl von Wolfgang Nescovic in das parlamentarische Geheimdienstkontrollgremium. Heute dann lese ich das hier: "Allerdings hätte die Linkspartei genügend Stimmen für Neskovic aufbringen können, wenn ihre Abgeordneten vollständig an der Wahl teilgenommen hätten. Bei der Abstimmung fehlten laut Bundestagsprotokoll 21 der 76 Links-Parlamentarier. Für Neskovic votierten insgesamt nur 294 Abgeordnete, 312 Stimmen wären nötig gewesen." im Online-Angebot des Tagesspiegels.
Wer für 7.668€ monatliche Diät plus 3.868€ steuerfreier monatlicher Kostenpauschale plus Mitarbeiterbudget plus diverser Zuschüsse und freier Bahnfahrten seine Abgeordneten nicht dazu bringen kann, ihre überbezahlten Hintern auch im Advent in den Sitzungssaal des deutschen Bundestages zu bewegen, der braucht eben vielleicht einfach keinen Vertreter in diesem Gremium.
Wer für 7.668€ monatliche Diät plus 3.868€ steuerfreier monatlicher Kostenpauschale plus Mitarbeiterbudget plus diverser Zuschüsse und freier Bahnfahrten seine Abgeordneten nicht dazu bringen kann, ihre überbezahlten Hintern auch im Advent in den Sitzungssaal des deutschen Bundestages zu bewegen, der braucht eben vielleicht einfach keinen Vertreter in diesem Gremium.
jeudi 17 décembre 2009
und weiter
geht die Familiendiskussion im Verband der Jungen Liberalen. Das vergangene PPW stand bereits unter diesem Stern und der kommende Bundeskongress soll es ebenfalls tun. Ich bin sehr gespannt, was passiert, wenn wir versuchen, konkret zu werden. Noch interessanter sollte die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms der FDP unter der Regie des JuLis Christian Lindner werden.
auf dem
Schreibtisch einer Kollegin habe ich heute eines unserer JuLi-Werbemittel entdeckt. Ich hätte ja ehrlich gesagt nicht vermutet, dass diese Karten Menschen außerhalb des organisierten Liberalismus erreichen würden. In diesem Fall habe ich mich natürlich gern korrigieren lassen.
mercredi 2 décembre 2009
bin ich die
einzige, die den Anblick eines riesigen Hörsaals voller blonder West-Point-Kadetten in grauer Uniform und mit kurzgeschorenen Haaren zumindest ein bisschen unheimlich findet?
eigentlich wollte
ich nichts dazu schreiben, dass in der Schweiz Muslime keine Türme mehr vor ihre Gebetsräume bauen dürfen sollen (es gibt derer laut taz vier Stück in der Schweiz). Nun werde ich zumindest diesen Beitrag voller Selbstverständlichkeiten verlinken mit lauter Erkenntnissen zur legitimatorischen Funktion von Mehrheitsbeschlüssen, die unser Schulsystem eigentlich vermitteln sollte.
Leider scheint sich jedoch der durchschnittliche Staatsbürger nicht klar zu machen, dass nicht die Mehrheit einer Schulklasse legitim beschließen kann, dem hässlichen Kind die Ohren abzuschneiden, sondern dass zum Ideal der Demokratie mehr gehört als nur abzustimmen.
Leider scheint sich jedoch der durchschnittliche Staatsbürger nicht klar zu machen, dass nicht die Mehrheit einer Schulklasse legitim beschließen kann, dem hässlichen Kind die Ohren abzuschneiden, sondern dass zum Ideal der Demokratie mehr gehört als nur abzustimmen.
samedi 28 novembre 2009
in der innenstadt
bin ich heute von einem Studenten angesprochen worden, ob ich auch studieren würde. "Nein, tu ich nicht.", "Das macht nichts, das hier ist auch für andere soziale Schichten wichtig."
Aha. Er erzählte mir von dem seit drei Wochen besetzten Audimax der Uni in Würzburg und von den Forderungen, die ich durch meine Unterschrift unterstützen sollte: Verfasste Studierendenschaft mit allgemeinpolitischem Mandat, keine Studiengebühren, Drittelparität in allen Gremien, Master für alle Bachelor, Abschaffung von Anwesenheitspflichten und Verbesserung der neuen Studiengänge.
Ich fragte, was er studiert. Politikwissenschaften. War ja klar - habe ich nicht gesagt, sondern nur gedacht. Ich meinte, ich sei drei Jahre Mitglied eines Studierendenparlaments gewesen in Hessen, wo es Verfasste Studierendenschaften gibt. Ich wollte von ihm wissen, wie es denn in Bayern eigentlich genau organisiert sei mit der hochschulpolitischen Vertretung. Darauf meinte er leider, das könne er mir so genau nicht sagen, da er nicht Mitglied des Konvents sei. Auf Nachfrage konnte er mir auch keine einzige Kompetenz des Konvents nennen.
Ich ging dann weiter. So sehr ich mit manchen Forderungen sympathisiere, so wenig kann ich nachvollziehen, dass ein Student der Politikwissenschaften sich auf die Straße stellt, um Unterschriften gegen ein System zu sammeln, über das er so wenig weiß.
Aha. Er erzählte mir von dem seit drei Wochen besetzten Audimax der Uni in Würzburg und von den Forderungen, die ich durch meine Unterschrift unterstützen sollte: Verfasste Studierendenschaft mit allgemeinpolitischem Mandat, keine Studiengebühren, Drittelparität in allen Gremien, Master für alle Bachelor, Abschaffung von Anwesenheitspflichten und Verbesserung der neuen Studiengänge.
Ich fragte, was er studiert. Politikwissenschaften. War ja klar - habe ich nicht gesagt, sondern nur gedacht. Ich meinte, ich sei drei Jahre Mitglied eines Studierendenparlaments gewesen in Hessen, wo es Verfasste Studierendenschaften gibt. Ich wollte von ihm wissen, wie es denn in Bayern eigentlich genau organisiert sei mit der hochschulpolitischen Vertretung. Darauf meinte er leider, das könne er mir so genau nicht sagen, da er nicht Mitglied des Konvents sei. Auf Nachfrage konnte er mir auch keine einzige Kompetenz des Konvents nennen.
Ich ging dann weiter. So sehr ich mit manchen Forderungen sympathisiere, so wenig kann ich nachvollziehen, dass ein Student der Politikwissenschaften sich auf die Straße stellt, um Unterschriften gegen ein System zu sammeln, über das er so wenig weiß.
lundi 23 novembre 2009
dieser ted-talk
gefällt mir schon deswegen unheimlich gut, weil auch meine Sichtweisen sich im St. John's Medical College verändert haben, als ich genau 24 Jahre alt war. Das ist allerdings wahrscheinlich das einzige, was ich mit Hans Rosling gemeinsam habe, der im verlinkten Video die spannende Entwicklung der asiatischen Welt seit 1858 veranschaulicht.
mardi 17 novembre 2009
auch nach lektüre
der heutigen FAZ muss ich mich fragen, wieso das Blatt es seit Tagen notwendig findet, sich derartig aggressiv für Erika Steinbach einzusetzen. Dem Außenminister zu unterstellen, er sei unpatriotisch und vertrete deutsche Interessen nicht, nur weil er nicht wegen eines Denkmals den offenen Streit mit unseren polnischen Nachbarn forciert, erscheint mir schon ein bisschen überzogen.
mercredi 11 novembre 2009
mit der
leidigen GEZ wird eine Behörde öffentlich finanziert, um beispielsweise mir nahezu allmonatlich reichlich unhöflich formulierte Briefe zu schicken. Erneut hat mich heute die GEZ mit einem Bußgeld bedroht, wenn ich meinen Fernseher - von dem ganz selbstverständlich unterstellt wird, ich würde einen besitzen - nicht anmelde.
Dabei zahle ich seit Jahren, ohne mich im Studium freigestellt zu haben, was gegangen wäre, Rundfunkgebühren für Radio und Internet und habe eben wirklich seit 2001 keinen Fernseher mehr. So gut ich das Informationsangebot der Öffentlich-Rechtlichen finde, so unmöglich ist immer wieder das Verhalten der Gebühreneinzugszentrale.
Dabei zahle ich seit Jahren, ohne mich im Studium freigestellt zu haben, was gegangen wäre, Rundfunkgebühren für Radio und Internet und habe eben wirklich seit 2001 keinen Fernseher mehr. So gut ich das Informationsangebot der Öffentlich-Rechtlichen finde, so unmöglich ist immer wieder das Verhalten der Gebühreneinzugszentrale.
mardi 10 novembre 2009
und wer
dachte, man würde bei den ja nun wirklich verabscheuungswürdigen kinderpornographischen Darstellungen des Internets Halt machen, dem sei dieser Link anempfohlen: Die Junge Union schlägt vor, "die modernen Repressionsmöglichkeiten unserer Informationsgesellschaft" stärker zu nutzen. Heute im Kampf gegen den Islamismus, nur "ganz gezielt" und das ist natürlich "keine Zensur". Morgen folgen dann mutmaßlich Linksextreme und Rechtsextreme.
mercredi 4 novembre 2009
in einem
Kommentar von Felix zum Eintrag vom 02.11. bin ich gebeten worden, ein bisschen was zur Debatte der Jungen Liberalen um den Familienbegriff zu erzählen. Meine geplante Antwort war für einen Kommentar zu lang, daher nun als eigener Eintrag:
2008 haben nach den JuLis Hessen auch die Jungen Liberalen im Bund ein neues Grundsatzprogramm beschlossen, dessen Familienbegriff jeweils recht offen formuliert ist und der, besonders im Bundesverband, heiß umstritten war. Die Formulierung des Bundesverbands ist sicherlich auch noch etwas mutiger.
Wiesbadener Thesen aus Hessen (2008):
"Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Als Vertreter eines liberalen Gemeinwesens maßen wir uns jedoch nicht an, zu bestimmen, welche Form des Zusammenlebens die jeweils beste für die Menschen in unserem Land ist. Vertrauen und die Übernahme von generationenübergreifender Verantwortung füreinander machen unseren Familienbegriff aus. Verheiratete Paare, zusammenlebende unverheiratete Paare, gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder auch Alleinerziehende sind nur einige der vielfältigen Lebensformen, die unsere Gesellschaft bereichern. Ein intaktes familiäres Umfeld aber bildet die Grundlage für eine stabile und selbstbewusste Persönlichkeitsentwicklung. Lebensgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen, verdienen deswegen den Schutz der Gesellschaft. Es ist eine besondere Herausforderung, allen Kindern und Jugendlichen, die in unserem Land leben, gerechte Chancen auf ein Leben in Freiheit und Wohlstand einzuräumen: eine Herausforderung, der sich jede wirklich liberale Gesellschaft stellen muss."
Humanistischer Liberalismus des Bundesverbands (2008):
"Unser Familienbild ist offen: Familie ist für uns das gemeinsame Zusammenleben von Erwachsenen mit Kindern, in dem die Erwachsenen dauerhaft Verantwortung für die Kinder übernehmen, oder von Erwachsenen, in dem diese dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen. Nur dieses offene Familienbild wird der Wirklichkeit gerecht. Denn die Aufgaben der Familie übernehmen heute nicht mehr nur Lebensgemeinschaften von leiblichen Eltern mit ihren Kindern oder die Ehe samt klassischen Verwandtschaftsverhältnissen. In der Wirklichkeit von heute leben beispielsweise Alleinerziehende mit Kindern, Patch-work-Familien oder schwule oder lesbische Paare mit Kindern oder ohne Kinder. Menschen ohne geschlechtliche Beziehung zueinander bilden auf Dauer angelegte Gemeinschaften, um sich etwa die Unabhängigkeit von Alten- und Pflegeheimen zu bewahren oder um schlicht das Leben zusammen zu meistern. In all diesen Formen nehmen Menschen aus freier Entscheidung Verantwortung füreinander wahr und bilden Verantwortungsgemeinschaften. Deshalb sind diese Verantwortungsgemeinschaften ebenso schutzwürdig wie die klassische Familie. Für den Schutz und die Förderung der klassischen Familie wie der modernen Familie im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft setzen wir uns ein."
In der Debatte, die nicht nur auf den Kongressen, sondern auch vorher recht breit im Verband geführt wurde, wurden beide Extrempositionen vertreten - vom klassischen Bild der Ehe mit Kindern bis zu einem Familienbegriff, der keine scharfe Unterscheidung zwischen Freundschaft und Familie mehr zulässt. Es erschien vielen von uns als Zumutung, solange angeblich "ohne Familie" zu sein, bis man einen Ehepartner gefunden und mit ihm/ihr mindestens ein Kind bekommen hat. Sicherlich spiegelte sich unsere Lebensrealität stark in der Diskussion: einerseits entstammen doch die meisten JuLis der (oberen) Mittelschicht und haben eher keine alleinerziehenden Mütter und leben mit ihren zwei Halbgeschwistern von Transferleistungen; andererseits leben als junge Erwachsene die wenigsten von uns in klassischen Familienstrukturen, sondern sind häufig allein in der Großstadt, in WGs oder sonstwie sozial eingebunden. Ein bisschen ging es um das Recht, sich symbolisch und sozial von seinen Eltern lösen zu dürfen, ohne eine eigene klassische Familie gegründet zu haben. Denn wer einerseits auf einem klassischen Familienbild besteht und andererseits die Familie zum "höchsten Gut" oder "Keimzelle der Gesellschaft" erklärt - sie also quasi zum unverzichtbaren Baustein des guten Lebens macht - der spricht eben dieses gute Leben vielen jungen Erwachsenen ab.
2008 haben nach den JuLis Hessen auch die Jungen Liberalen im Bund ein neues Grundsatzprogramm beschlossen, dessen Familienbegriff jeweils recht offen formuliert ist und der, besonders im Bundesverband, heiß umstritten war. Die Formulierung des Bundesverbands ist sicherlich auch noch etwas mutiger.
Wiesbadener Thesen aus Hessen (2008):
"Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Als Vertreter eines liberalen Gemeinwesens maßen wir uns jedoch nicht an, zu bestimmen, welche Form des Zusammenlebens die jeweils beste für die Menschen in unserem Land ist. Vertrauen und die Übernahme von generationenübergreifender Verantwortung füreinander machen unseren Familienbegriff aus. Verheiratete Paare, zusammenlebende unverheiratete Paare, gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder auch Alleinerziehende sind nur einige der vielfältigen Lebensformen, die unsere Gesellschaft bereichern. Ein intaktes familiäres Umfeld aber bildet die Grundlage für eine stabile und selbstbewusste Persönlichkeitsentwicklung. Lebensgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen, verdienen deswegen den Schutz der Gesellschaft. Es ist eine besondere Herausforderung, allen Kindern und Jugendlichen, die in unserem Land leben, gerechte Chancen auf ein Leben in Freiheit und Wohlstand einzuräumen: eine Herausforderung, der sich jede wirklich liberale Gesellschaft stellen muss."
Humanistischer Liberalismus des Bundesverbands (2008):
"Unser Familienbild ist offen: Familie ist für uns das gemeinsame Zusammenleben von Erwachsenen mit Kindern, in dem die Erwachsenen dauerhaft Verantwortung für die Kinder übernehmen, oder von Erwachsenen, in dem diese dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen. Nur dieses offene Familienbild wird der Wirklichkeit gerecht. Denn die Aufgaben der Familie übernehmen heute nicht mehr nur Lebensgemeinschaften von leiblichen Eltern mit ihren Kindern oder die Ehe samt klassischen Verwandtschaftsverhältnissen. In der Wirklichkeit von heute leben beispielsweise Alleinerziehende mit Kindern, Patch-work-Familien oder schwule oder lesbische Paare mit Kindern oder ohne Kinder. Menschen ohne geschlechtliche Beziehung zueinander bilden auf Dauer angelegte Gemeinschaften, um sich etwa die Unabhängigkeit von Alten- und Pflegeheimen zu bewahren oder um schlicht das Leben zusammen zu meistern. In all diesen Formen nehmen Menschen aus freier Entscheidung Verantwortung füreinander wahr und bilden Verantwortungsgemeinschaften. Deshalb sind diese Verantwortungsgemeinschaften ebenso schutzwürdig wie die klassische Familie. Für den Schutz und die Förderung der klassischen Familie wie der modernen Familie im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft setzen wir uns ein."
In der Debatte, die nicht nur auf den Kongressen, sondern auch vorher recht breit im Verband geführt wurde, wurden beide Extrempositionen vertreten - vom klassischen Bild der Ehe mit Kindern bis zu einem Familienbegriff, der keine scharfe Unterscheidung zwischen Freundschaft und Familie mehr zulässt. Es erschien vielen von uns als Zumutung, solange angeblich "ohne Familie" zu sein, bis man einen Ehepartner gefunden und mit ihm/ihr mindestens ein Kind bekommen hat. Sicherlich spiegelte sich unsere Lebensrealität stark in der Diskussion: einerseits entstammen doch die meisten JuLis der (oberen) Mittelschicht und haben eher keine alleinerziehenden Mütter und leben mit ihren zwei Halbgeschwistern von Transferleistungen; andererseits leben als junge Erwachsene die wenigsten von uns in klassischen Familienstrukturen, sondern sind häufig allein in der Großstadt, in WGs oder sonstwie sozial eingebunden. Ein bisschen ging es um das Recht, sich symbolisch und sozial von seinen Eltern lösen zu dürfen, ohne eine eigene klassische Familie gegründet zu haben. Denn wer einerseits auf einem klassischen Familienbild besteht und andererseits die Familie zum "höchsten Gut" oder "Keimzelle der Gesellschaft" erklärt - sie also quasi zum unverzichtbaren Baustein des guten Lebens macht - der spricht eben dieses gute Leben vielen jungen Erwachsenen ab.
anscheinend
passiert nichts Berichtenswertes in der Welt. Zumindest müssen taz und SPON ihre Homepages mit Spekulationen über Ursachen und Auswirkungen eines angeblichen Zustimmungsverlusts der FDP im Bund um 3% füllen. Hoffentlich werden in den kommenden vier Jahren nicht alle niedrig einstelligen Bewegungen in Umfrageergebnissen derartig genau analysiert.
lundi 2 novembre 2009
passend zur
Debatte vom Bundeskongress über den überkommenen Familienbegriff, der in weiten Teilen beider Regierungsparteien vorherrscht, berichtet heute selbst die online-Ausgabe der FAZ über neue Formen familiären Zusammenlebens. Mittlerweile hat im Osten die Mehrzahl der Kinder unverheiratete Eltern und auch im Westen wird dieses Modell immer häufiger. Für die Politik gibt es in diesem Bereich offensichtlich großen Nachholbedarf.
der online
verfügbare Bericht der Saarbücker Zeitung zeigt einmal mehr, dass wir hessischen JuLis unseren schlechten Ruf redlich erarbeitet haben!
mercredi 21 octobre 2009
die tagesschau
behauptet, das Versandhaus Quelle sei "überraschend" insolvent. Überraschen tut mich in diesem Zusammenhang nur, dass noch immer niemand danach fragt, mit welchem Recht Unmengen von Steuergeldern in dieses absehbar dahinscheidende Unternehmen gepumpt wurden. Das scheint mir eine Frage zu sein, auf die die bayerischen, sächsischen und bundesdeutschen Steuerzahler eine Antwort verdienen. Es bleibt zu hoffen, dass künftig wenigstens Regierungen mit FDP-Beteiligung von solchem Aktionismus absehen werden - in Bayern ist das leider diesen Sommer nicht gelungen.
lundi 19 octobre 2009
am kommenden
Wochenende geht es erneut in liberaler Mission nach Berlin. Man darf gespannt sein. Ansonsten läuft das virtuelle Naumann-Seminar und findet regen Zuspruch. Vielleicht werden wir in der kommenden Woche schon Teile des Koalitionsvertrags besprechen können.
vendredi 16 octobre 2009
im nachhinein
fällt mir wieder ein, dass ich vor Beginn der Koalitionsverhandlungen noch ungläubig war, als ich im Interview mit Wolfgang Schäuble dessen optimistische Meinung las, dass die Innere Sicherheit sich als ein Thema mit wenig Streitpotential herausstellen würde.
lundi 12 octobre 2009
auf meinem
Rechner im Krankenhaus ist nun eine Spracherkennung installiert, die mich heute sehr beeindruckt hat. Sie ist wirklich in der Lage, Arztbriefe zu schreiben, wenn man ein bisschen mit ihr übt. Schön, was es so alles gibt. Die Neigung zum Deppen-Leerzeichen werde ich ihr allerdings wohl nicht austreiben können.
vendredi 9 octobre 2009
die stimmen der anderen:
Heute Felix Neumann in seinem Blog über mögliche Koalitionsverhandlungsstrategien der Union beim Thema Bürgerrechte. Absolut lesenswerte Analyse.
wenn andererseits
Al Gore mit seinen Autos, Villas, Swimming Pools und Flugzeugen den Preis als Anerkennung seines Kampfes gegen den Klimawandel und Kofi Annan sowie Yasser Arafat den Preis zugesprochen bekommen haben, dann kann ihn natürlich auch der ehemalige Senator von Illinois nach neun Monaten im Präsidentenamt bekommen. Immerhin hält er schön Reden und hat ein gewinnendes Lächeln.
Schade ist vor allem, dass Obama mit dieser albernen Ehrung innenpolitisch nichts wird anfangen können. Es wird die Chancen für Amerikas Gesundheitsreform sicher nicht eben verbessern, wenn die sozialistischen Europäer so verliebt sind, dass sie ihm sogar den Nobelpreis anbieten, um ihn nach Schweden zu locken.
Schade ist vor allem, dass Obama mit dieser albernen Ehrung innenpolitisch nichts wird anfangen können. Es wird die Chancen für Amerikas Gesundheitsreform sicher nicht eben verbessern, wenn die sozialistischen Europäer so verliebt sind, dass sie ihm sogar den Nobelpreis anbieten, um ihn nach Schweden zu locken.
mardi 29 septembre 2009
in einem anfall
von freundschaftlich motivierter Schwäche habe ich mich hinreißen lassen, der Virtuellen Akademie der FNSt demnächst als Expertin zum Thema Gesundheitspolitik in einem Online-Seminar zur Verfügung zu stehen. Der Link zur Veranstaltung wird hier gepostet werden, sobald die Einladung steht.
diese 93 abgeordneten
vertreten die FDP künftig im deutschen Bundestag. Besonders freut mich dabei, dass das Ergebnis für die zwei JuLis Christoph Schnurr aus Hessen und Marco Buschmann aus NRW jeweils knapp gereicht hat.
Die hessische Landesgruppe zieht mit einigen politischen Schwergewichten ein wie Dr. Wolfgang Gerhardt, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Heinrich Kolb und Hans-Joachim Otto, sodass wir uns Erfolg wie Misserfolg einer künftigen Regierungsarbeit auf die Fahnen werden schreiben müssen.
Die hessische Landesgruppe zieht mit einigen politischen Schwergewichten ein wie Dr. Wolfgang Gerhardt, Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Heinrich Kolb und Hans-Joachim Otto, sodass wir uns Erfolg wie Misserfolg einer künftigen Regierungsarbeit auf die Fahnen werden schreiben müssen.
dimanche 27 septembre 2009
im zug von
Marburg nach Würzburg saß ich neben einem Australier, der für einige Wochen in Deutschland seinen Urlaub verbringt, der mir lachend von einer Bande junger Menschen berichtete, die ihm am Vorabend in Marburg eine Einladung zu so einer "FDP"-Feier in die Hand gedrückt hätten. Man trifft sich eben immer zweimal.
wunderbares
Ergebnis. Leider mit sehr niedriger Wahlbeteiligung. Und einem pervers guten Ergebnis für die Linkspartei. Leider scheint sich außerdem die CDU als einzige Volkspartei zu zementieren.
Doch als FDP-Mitglied muss bei mir heute trotz allem die Freude überwiegen. Und das tut sie.
Doch als FDP-Mitglied muss bei mir heute trotz allem die Freude überwiegen. Und das tut sie.
dimanche 20 septembre 2009
da schöne berlin
versinkt vollkommen im Verkehrschaos. Ich habe gestern vom Hauptbahnhof nach Mitte ewig gebraucht. S-Bahnen bedienen den Bahnhof gar nicht mehr. U-Bahnen taten es noch nie. Busse waren überlastet und auf ein Taxi musste ich in einer Schlange voller Touristen warten, um anschließend eine Stadtrundfahrt zu machen, da durch den Marathon auch noch jede zweite Straße im Zentrum gesperrt ist.
mardi 15 septembre 2009
der bundesfinanzminister
gibt dem Stern ein ganz erstaunlich ehrliches und dazu ungemein unterhaltsames Interview. Es bleibt dabei, dass ich den Niedergang der Sozialdemokratie unter dem Einfluss der Linkspartei bedauere.
samedi 12 septembre 2009
vendredi 11 septembre 2009
demnächst wird
man mich auf dem neuen "Frauenwerbemittel" meines FDP-Landesverbands bewundern können. Leider mit dem etwas unglücklichen Spruch "Kompetenz statt Quote" verziert. Ansonsten aber nicht schlecht gemacht. Mich würde interessieren, ob es verlässliche Daten zum tatsächlichen Nutzen solcher Postkarten und Flyer gibt. Bestimmt ist er deprimierend niedrig.
wie schwer es
fällt, den Beruf abzulegen, bemerke ich, wenn mir schon in den ersten fünf Sekunden des "Philosophischen Quartetts" der Moderator sehr luftnötig vorkommt und ich darüber ganz den Inhalt des zwischen den Atemstößen Gesagten verpasse.
dimanche 6 septembre 2009
anlässlich der
Debatte um den hessischen Kulturpreis lese ich nun Navid Kermani: "Der Schrecken Gottes". Bisher fand ich es noch nicht sonderlich skandalös, aber das kann vielleicht noch kommen.
wenn raphael
Enthoven eine Philosophielehrerin ins Studio holt, benimmt er sich prompt auch wie ein Schüler.
vendredi 4 septembre 2009
nach gewichtung
der Thesen erhalte ich das folgende Wahl-O-Mat-Ergebnis, mit dem ich eigentlich ganz zufrieden bin, auch wenn ich mit den Piraten so arg viel nicht anfangen kann:
FDP
Piraten
Grüne
SPD
Die Linke
CDU/CSU
NPD
FDP
Piraten
Grüne
SPD
Die Linke
CDU/CSU
NPD
bei aller
Begeisterung des letzten Jahres über die demokratische Kraft des amerikanischen Vorwahlsystems zeigt sich in der aktuellen Machtlosigkeit des Präsidenten dessen Kehrseite: Der vom Wahlvolk bestimmte Kandidat hat keine Hausmehrheit, kann die eigene Fraktion nicht zusammenhalten. Sucht er sein Heil beim politischen Gegner, lässt man ihn dort am langen Arm verhungern. Wer andererseits diesseits des Atlantiks als Berufspolitiker den Aufstieg innerhalb einer großen Partei schafft, weiß, wie eine parlamentarische Fraktion kontrolliert werden kann und hat hierzu auch die nötigen Verbindungen in die eigene Partei hinein. Und letztlich gilt, dass im echten Leben allein die Fähigkeit, Politik auch umzusetzen, zählt.
jeudi 3 septembre 2009
dimanche 30 août 2009
mindestens drei
Dinge verstehe ich nicht an diesem Abend: Erstens verstehe ich nicht, wieso gerade Oskar Lafontaine so viele Stimmen zieht. Zweitens verstehe ich nicht, warum die regierende Partei des erfolgreichsten Ost-Bundeslandes so abgestraft wird. Und Drittens kann ich nicht nachvollziehen, dass die grüne Basis nicht aufschreit, wenn die Grünen ganz selbstverständlich im selben Bundesland als potentieller Koalitionspartner sowohl der Sozialisten als auch der FDP gehandelt werden.
vendredi 14 août 2009
wunderbar übrigens
wie Heidegger sich im Brief an Bultmann 1930 (!) beschwert, dass bei den Massen an unqualifizierten Studenten, die an die Hochschulen gespült würden, die Qualität der Lehre und der Abschlüsse nicht mehr gegeben sei.
Man müsste nur das Wort Bachelor irgendwo einsetzen und könnte den Satz als 2009 geschrieben verkaufen.
Man müsste nur das Wort Bachelor irgendwo einsetzen und könnte den Satz als 2009 geschrieben verkaufen.
während die
jeweilige Außenpolitik der europäischen Staaten und der USA sich in letzter Konsequenz so sehr oft nicht entscheiden, spürt man im gesundheitspolitischen Diskurs, den unsere amerikanischen Freunde gerade führen, einen riesigen Mentalitätsunterschied.
Wenn ein republikanischer Senator in der Show "Real Time with Bill Maher" sagt, dass ein 25jähriger sich entscheiden dürfen muss, eben keine Gesundheitsversicherung zu haben, und ihm niemand widerspricht - dann zeigen sich die Unterschiede klar. Schließlich bedeutet die konsequente Anwendung dieses Prinzips, dass derselbe 25jährige an einem Lymphom sterben oder sich hoch verschulden wird, wenn er mit 26 daran erkrankt, anstatt mit etwas Glück und guter (teurer) Behandlung noch ein langes sorgloses Leben vor sich zu haben.
So konsequent möchte diesseits des Atlantiks niemand sein, weswegen folgerichtig die Entscheidung, sich nicht zu versichern, nicht vorgesehen ist. Ein Stück weit ist das staatliche Bevormundung und meinetwegen ist es auch ein bisschen sozialistisch, ganz bestimmt ist es sozial. Persönlich würde ich daran aber nichts ändern, selbst wenn ich das könnte.
Wenn ein republikanischer Senator in der Show "Real Time with Bill Maher" sagt, dass ein 25jähriger sich entscheiden dürfen muss, eben keine Gesundheitsversicherung zu haben, und ihm niemand widerspricht - dann zeigen sich die Unterschiede klar. Schließlich bedeutet die konsequente Anwendung dieses Prinzips, dass derselbe 25jährige an einem Lymphom sterben oder sich hoch verschulden wird, wenn er mit 26 daran erkrankt, anstatt mit etwas Glück und guter (teurer) Behandlung noch ein langes sorgloses Leben vor sich zu haben.
So konsequent möchte diesseits des Atlantiks niemand sein, weswegen folgerichtig die Entscheidung, sich nicht zu versichern, nicht vorgesehen ist. Ein Stück weit ist das staatliche Bevormundung und meinetwegen ist es auch ein bisschen sozialistisch, ganz bestimmt ist es sozial. Persönlich würde ich daran aber nichts ändern, selbst wenn ich das könnte.
dimanche 9 août 2009
während ich in
meinem neu erworbenen Briefwechsel zwischen Heidegger und Bultmann blättere, frage ich mich unweigerlich, ob diese Gattung der Literatur wohl aussterben muss. Oder wird man in dreißig Jahren wirklich E-Mail-Wechsel, Twitter-Fragmente und SMS-Sammlungen als e-Book herausgeben?
jeudi 6 août 2009
diese woche
ließ sich bei Jon Stewart und der Daily Show die Reaktion der amerikanischen Presse auf die dortige Version der Abwrackprämie bewundern. Das erste Mal, dass meiner eigene politische Meinung mit derjenigen des Satirikers klar nicht übereinstimmte. Er ist doch weiter links als gedacht und verteidigte die Prämie vehement gegen den Widerstand der amerikanischen Opposition. In welchem Land hat man die Idee eigentlich zum ersten Mal umgesetzt?
auf empfehlung
der FAZ habe ich den neu herausgegebenen Briefwechsel Heidegger - Bultmann angeschafft. Es macht mir große Freude Briefe aus meinem geliebten Marburg im 20. Jahrhundert zu lesen, die sich beide Freunde über die Jahre geschrieben haben. Wenn ich mehr gelesen haben werde, folgen weitere Eindrücke an dieser Stelle.
Ebenfalls auf Anregung der Frankfurter Allgemeinen habe ich mich durch eine Neuausgabe von Paul Feyerabend gepflügt, die allerdings zwischenzeitig zäh war, wenn der verrückte Wissenschaftstheoretiker doch nun zum Schluss wieder etwas an Fahrt aufnimmt.
In jedem Fall ist es ganz wichtig, gerade wenn man den ganzen Tag arbeitet, den Geist manchmal mit etwas vollkommen anderem zu beschäftigen. Und die Nachrichten reichen ganz eindeutig nicht aus.
Ebenfalls auf Anregung der Frankfurter Allgemeinen habe ich mich durch eine Neuausgabe von Paul Feyerabend gepflügt, die allerdings zwischenzeitig zäh war, wenn der verrückte Wissenschaftstheoretiker doch nun zum Schluss wieder etwas an Fahrt aufnimmt.
In jedem Fall ist es ganz wichtig, gerade wenn man den ganzen Tag arbeitet, den Geist manchmal mit etwas vollkommen anderem zu beschäftigen. Und die Nachrichten reichen ganz eindeutig nicht aus.
dimanche 19 juillet 2009
es ist schon
auffällig, dass die Bundesregierung (und auch die deutsche Presse) mit Hedge-Fonds genau diejenigen ins Visier nimmt, die in Deutschland kaum angesiedelt sind. Das ist viel praktischer als den eigenen Landes- und Privatbanken in die Parade fahren zu müssen.
weil die tagesschau
sich im Netz mal wieder nicht stolperfrei streamen ließ, habe ich neuerdings die ZDF-Mediathek entdeckt und bin absolut begeistert. Bei aller Nörgelei über die Öffentlich-Rechtlichen und unsere Rundfunkgebühren muss man doch zugeben, dass deren Angebot von den Privaten in Deutschland wahrscheinlich in dieser Qualität nicht ersetzt werden würde.
dimanche 12 juillet 2009
da es gestern
im Hotel weder die von mir bevorzugte FAZ, noch die Welt oder die Süddeusche zu lesen gab, habe ich mich seit langer Zeit mal wieder mit der Printausgabe der Rundschau beschäftigt und muss sagen, dass ich ihr nicht viel abgewinnen konnte. Das Blatt ist mit allen Beilagen schrecklich schwer und durch das neue Format nicht gut zu halten; man kann auch nicht gut Teile herausnehmen - das ganze Papierungetüm droht ständig auseinander zu fallen. Für die Lektüre im Flug von München nach Berlin mag es praktisch sein - für den Gebrauch am Frühstückstisch ist es ungeeignet. Auch inhaltlich war ich nicht überzeugt: vor allem musste ich zwischen all der Werbung und den vielen Belanglosigkeiten den Inhalt erstmal finden - insgesamt noch schlimmer als zuletzt bei der ZEIT. Dazu gewollt links, aber ohne emanzipatorischen Geist. Mag sein, dass die beschriebene Ausgabe einfach nur sehr schwach war; ich werde es nicht herausfinden, da ich mir keine weitere kaufen werde. Das einzig Gute an der FR scheint mir die online-Variante des hessischen Lokalteils zu sein.
samedi 11 juillet 2009
im schönen
Bamberg durfte ich gestern einen kleinen Vortrag halten, was mich besonders freut, da ich vor genau einem Jahr bei derselben Veranstaltung noch staunender Gast war und mich nun schon selbst beweisen konnte. Bamberg ist auch ansonsten wirklich immer eine Reise Wert mit seinen wunderhübschen Gassen und den vielen Kirchen. Die bezaubernde Mischung aus altem Mauerwerk, gepflegten Vorgärten und Balkons und Fachwerk macht schon was her. Schön, dass einige dieser Städte den Weltkrieg so gut überstanden haben.
lundi 22 juin 2009
das putzige
von aller Welt abgeschirmte Marburg fehlt mir besonders, wenn ich Berichte wie diesen lese von der Besetzung des Instituts für Politikwissenschaften in meiner Studienstadt. Typisch daran ist weniger die Besetzung selbst als die genauen Umstände mit der prompten Bereitstellung einer Privatbibliothek für Mitstudenten und der freundlichen Duldung der Proteste durch die tiefroten Stadt- und Univerwaltungen.
dimanche 21 juin 2009
das beste
Argument gegen Zensur-Ulla und jegliche staatliche Versuche das Netz zu kontrollieren, sollte doch die aktuelle Entwicklung im Iran sein. Ohne moderne Medien und deren glücklicherweise nur insuffiziente Zensur wären die Demonstrationen gegen vermuteten Wahlbetrug so nicht denkbar gewesen. Jenseits von Kinderporno- und Raubkopie-Debatten wird zu wenig betont, wie viel Positives das unkontrollierte Netz für den einzelnen Menschen bedeuten kann. Insbesondere sollten die konventionellen Medien diesen Zusammenhang konservativen und älteren Wählern klar zu machen versuchen.
samedi 20 juin 2009
die rasende
Geschwindigkeit mit der uns Berichte aus dem Iran erreichen finde ich unglaublich. Die deutsche Wikipedia verzeichnet sogar Ereignisse, die für heute geplant sind. Der Iran unterscheidet sich in diesem Punkt auch klar von Regimen wie Nordkorea oder Myanmar, wo den Bürgern jede Informationsfreiheit und der Zugang zum Internet genommen werden. Das scheint im letztlich doch erstaunlich aufgeklärten Gottesstaat Iran so nicht möglich zu sein. Man darf gespannt sein, was die kommenden Tage bringen.
selbst amerikanische
Politiker sind bessere Kabarettisten als die Menschen, die sich im deutschen Fernsehen dafür halten.
dimanche 7 juin 2009
diese zwölf
Menschen werden wohl demnächst für Deutschland die ALDE-Fraktion im Europäischen Parlament bereichern:
1 Dr. Silvana Koch-Mehrin, MdEP Baden-Württemberg
2 Alexander Graf Lambsdorff, MdEP Nordrhein-Westfalen
3 Dr. Jorgo Chatzimarkakis, MdEP Saarland
4 Dr. Wolf Klinz, MdEP Hessen
5 Gesine Meißner, MdL Niedersachsen
6 Alexander Alvaro, MdEP Junge Liberale
7 Holger Krahmer, MdEP Sachsen
8 Michael Theurer, MdL Baden-Württemberg
9 Nadja Hirsch Bayern
10 Jürgen Creutzmann, MdL Rheinland-Pfalz
11 Alexandra Thein Berlin
12 Britta Reimers Schleswig-Holstein
1 Dr. Silvana Koch-Mehrin, MdEP Baden-Württemberg
2 Alexander Graf Lambsdorff, MdEP Nordrhein-Westfalen
3 Dr. Jorgo Chatzimarkakis, MdEP Saarland
4 Dr. Wolf Klinz, MdEP Hessen
5 Gesine Meißner, MdL Niedersachsen
6 Alexander Alvaro, MdEP Junge Liberale
7 Holger Krahmer, MdEP Sachsen
8 Michael Theurer, MdL Baden-Württemberg
9 Nadja Hirsch Bayern
10 Jürgen Creutzmann, MdL Rheinland-Pfalz
11 Alexandra Thein Berlin
12 Britta Reimers Schleswig-Holstein
vendredi 29 mai 2009
wie ich soeben
erneut lesen musste, werden bald zusätzlich zu den Warnungen auf Zigarettenpackungen noch Bilder von Organschäden oder andere bewusst abschreckende Bilder auf den Packungen zu sehen sein. Wo ist hier eigentlich der Nichtraucherschutz?
Ganz abgesehen davon, dass ich es für einen unzulässigen Eingriff in das Marketing für ein immerhin erlaubtes Produkt halte, finde ich es Nichtrauchern nicht zumutbar an der Supermarktkasse diese Bilder minutenlang anschauen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass auch Kinder sie sehen werden.
Ganz abgesehen davon, dass ich es für einen unzulässigen Eingriff in das Marketing für ein immerhin erlaubtes Produkt halte, finde ich es Nichtrauchern nicht zumutbar an der Supermarktkasse diese Bilder minutenlang anschauen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass auch Kinder sie sehen werden.
mercredi 27 mai 2009
die lebensmittelchemische
Frage der Woche lautet, beim Blick auf die Inhaltsstoffe meiner neu erworbenen Marmelade, warum man beim Herstellen von Sanddornmarmelade zwar einerseits Unmengen Zucker verwendet, aber andererseits Zitronensäure zugibt. Das leuchtet mir nicht unmittelbar ein.
mardi 26 mai 2009
solange für
Studien dieser Art noch Geld da ist, scheint es mit der Haushaltslage so schlimm nicht zu sein. Konfliktforscher informieren uns, dass wir uns im Irak engagieren sollen, Somalia neue Strukturen braucht und wir Israel keine Waffen mehr liefern sollen. Das schwankt zwischen banal und grundfalsch und vor allem wird sich daran zurecht ohnehin niemand halten.
mercredi 20 mai 2009
das neue
Luftäpfelchen ist wirklich so leicht, dass man es sehr gern auf dem Schoß hat zum Arbeiten. Es ist dabei für mein Gefühl etwas leiser als das alte MacBook, aber leider wohl mit schlechterer Akkuleistung ausgestattet. Ob es an der Solid-State-Festplatte liegt, weiß ich nicht, aber es ist rasant schnell.
Ansonsten ärgere ich mich aber mit Apple rum, die meinen Apple-Care-Plan nicht registrieren wollen, weil wohl irgendwas mit dem Kaufdatum nicht richtig übermittelt worden sei, was sich hoffentlich durch das Faxen der Orginialrechnung lösen lassen wird. Eine weitere Stunde vollkommen unnötig verschwendeter Lebenszeit.
Ansonsten ärgere ich mich aber mit Apple rum, die meinen Apple-Care-Plan nicht registrieren wollen, weil wohl irgendwas mit dem Kaufdatum nicht richtig übermittelt worden sei, was sich hoffentlich durch das Faxen der Orginialrechnung lösen lassen wird. Eine weitere Stunde vollkommen unnötig verschwendeter Lebenszeit.
mardi 19 mai 2009
der bundesparteitag
verlief alles in allem recht erfolgreich und vor allem nahezu auffallend harmonisch. Fast wie bei der CDU, also eigentlich ganz erschreckend. Zumindest habe ich mich zu einem ersten kleinen Wortbeitrag vor über 800 Menschen durchringen können und es auch ganz gut überstanden.
Das Wahlprogramm ist deutlich marktwirtschaftlich positioniert und auch zu Einzelfällen, wie dem leidigen Opel-Thema, haben wir uns klar verortet. Leider ist in diesem speziellen Fall kaum zu erwarten, dass die tatsächlich entscheidenden liberalen Abgeordneten sich daran halten werden. Zudem würde es uns bei aller Wahlkämpferei gut zu Gesicht stehen, ein bisschen Sparpotential im Bundeshaushalt zu finden. Das auch von uns angekündigte höhere Kindergeld ist beispielsweise angesichts der Forderung nach ausgeglichenen Haushalten und Verschuldungsverbot ein unredliches Versprechen.
Das Wahlprogramm ist deutlich marktwirtschaftlich positioniert und auch zu Einzelfällen, wie dem leidigen Opel-Thema, haben wir uns klar verortet. Leider ist in diesem speziellen Fall kaum zu erwarten, dass die tatsächlich entscheidenden liberalen Abgeordneten sich daran halten werden. Zudem würde es uns bei aller Wahlkämpferei gut zu Gesicht stehen, ein bisschen Sparpotential im Bundeshaushalt zu finden. Das auch von uns angekündigte höhere Kindergeld ist beispielsweise angesichts der Forderung nach ausgeglichenen Haushalten und Verschuldungsverbot ein unredliches Versprechen.
nach etwas über
zwei Wochen Entzug bin ich nun wieder online. Und zwar mit meinem neuen MacBook Air. Übrigens war die Migration meines alten Systems mit allen Programmen, Einstellungen, Dokumenten und Passwörtern aus Time Machine ganz extrem komfortabel. Wirklich sehr empfehlenswert.
mercredi 15 avril 2009
das onlineangebot
der FAZ nähert sich mit Riesenschritten dem Niveau von SPON, wenn es dieses nicht längst unterschritten haben sollte. Besonders anstrengend fand ich zuletzt die unreflektierte Nutzung des Begriffs "Unterschicht", gerne auch als "Unterschichtenkinder". Es ist noch nicht lange her, dass Harald Schmidt mit diesem Wort peinlich berührtes Kichern im Publikum auslöste, mittlerweile serviert die FAZ den Begriff online zum Frühstück. Man nenne mich empfindlich, aber das erscheint mir insgesamt kein gutes Zeichen zu sein.
eine beschreibung
wie diese würde man (abzüglich des Wortes "Rakete") doch eher um 1809 datieren als 2009:
"Der Besatzung gelang es, den Seeräubern durch Ausweichmanöver zu entkommen, teilte ein Sprecher der Marine mit. Als der um Hilfe gebetenen amerikanische Zerstörer „USS Bainbridge“ dem Frachter wenige Stunden später zu Hilfe eilte, waren die Piraten bereits verschwunden. An der „Liberty Sun“ war durch den Raketenbeschuss Sachschaden entstanden, das Schiff blieb aber fahrtüchtig. Ein kleines Feuer konnte die Besatzung löschen. Die „Bainbridge“ geleitete den Frachter dann zu ihrem Bestimmungshafen in Mombasa."
"Der Besatzung gelang es, den Seeräubern durch Ausweichmanöver zu entkommen, teilte ein Sprecher der Marine mit. Als der um Hilfe gebetenen amerikanische Zerstörer „USS Bainbridge“ dem Frachter wenige Stunden später zu Hilfe eilte, waren die Piraten bereits verschwunden. An der „Liberty Sun“ war durch den Raketenbeschuss Sachschaden entstanden, das Schiff blieb aber fahrtüchtig. Ein kleines Feuer konnte die Besatzung löschen. Die „Bainbridge“ geleitete den Frachter dann zu ihrem Bestimmungshafen in Mombasa."
lundi 13 avril 2009
aus einem
Leserkommentar im Internetangebot der Bangkok Post:
The Land of Sadness
No longer viewed by the majority of Thais or the expat community as the Land of Smiles, the red and yellow shirts have damaged the image of Thailand and they have caused the people of Thailand to lose face in the eyes of the world.
The yellow shirts closed the airport and the red shirts now brought on the closure of the Asean Summit, resulting in the loss of much-needed revenue for Thailand. It is a poor example of Buddhism to not care about the good but to bring about bad. All those involved in destabilising the economy and making Thailand lose face will get to experience the karma of their actions.
It is a true shame that the government has lost control of the country. The military ''securing'' the Asean conference venue just stepped aside and let the red shirts take control.
Both sides claim to want democracy but they do not listen to the majority, only to their tiresome and unsuccessful agenda. Democracy is a consensus of the majority. Both sides need to sit down and work out compromises until fair and unbiased elections choose the government that the majority elects.
The Land of Sadness
No longer viewed by the majority of Thais or the expat community as the Land of Smiles, the red and yellow shirts have damaged the image of Thailand and they have caused the people of Thailand to lose face in the eyes of the world.
The yellow shirts closed the airport and the red shirts now brought on the closure of the Asean Summit, resulting in the loss of much-needed revenue for Thailand. It is a poor example of Buddhism to not care about the good but to bring about bad. All those involved in destabilising the economy and making Thailand lose face will get to experience the karma of their actions.
It is a true shame that the government has lost control of the country. The military ''securing'' the Asean conference venue just stepped aside and let the red shirts take control.
Both sides claim to want democracy but they do not listen to the majority, only to their tiresome and unsuccessful agenda. Democracy is a consensus of the majority. Both sides need to sit down and work out compromises until fair and unbiased elections choose the government that the majority elects.
samedi 11 avril 2009
mir war gar
nicht bewusst gewesen, wie ethnisch divers Saudi-Arabien eigentlich ist. Ein schöner Bericht der leider wohl sterbenden New York Times über einen schwarzen Imam im Land der Saudis. Noch toller wäre natürlich ein weiblicher Imam, aber man soll ja nicht immer meckern, schon gar nicht an Ostern.
dimanche 5 avril 2009
zumindest theoretisch
kann ich gut nachvollziehen, dass eine rein männliche Elite Frauen systematisch zu unterdrücken versucht in der Annahme, es würde ihr soziales und berufliches Leben erleichtern. Dennoch sollte man doch vermuten, dass die meisten dieser regierenden Männer in Ländern wie Afghanistan Väter von Töchtern sind. Und obwohl man möglicherweise denken kann, dass auch die eigene Tochter als Frau keinen Anspruch auf Autonomie hat, sollten doch die meisten Väter ihren Töchtern keine regelmäßige Vergewaltigung in der Ehe wünschen. Warum das offenbar aber so nicht stimmt, würde ich gern verstehen.
vendredi 3 avril 2009
gerade habe ich
mir, wie fast jeden Wochentag, die gestrige Episode der Daily Show im Netz angeschaut und musste erneut feststellen, dass vollkommene naturwissenschaftliche Unbildung als normal oder gar sympathisch empfunden wird. Es scheint eher akzeptiert zu sein, keinen blassen Schimmer vom Periodensystem der Elemente zu haben, als nicht zu wissen, wie man korrekt ein Werk Mozarts benennt, oder keine drei Literaturnobelpreisträger nennen zu können. Ich sehe es eigentlich genau umgekehrt. Schließlich fußt der überwiegende Teil unseres Wohlstands auf Medizin, Technik und Naturwissenschaft. In Schule und Medien läuft etwas falsch, wenn basales Wissen um einfache Zusammenhänge in der Natur als geekig und überflüssig gilt.
mercredi 1 avril 2009
eine medizinische
Notaufnahme ist für jeden dort hinkommenden Patienten schon ein rein grundsätzlich einschüchternder Ort. Man hat alle möglichen Schreckensbilder aus Fernsehsendungen im Kopf, ist von der üblicherweise verwinkelten Raumaufteilung verwirrt und kann heutzutage meistens Pflegepersonal, Haushaltskräfte und Ärzte nicht auf Anhieb auseinanderhalten. Vielleicht sind weitere Patienten dort, die möglicherweise offensichtlich schwer krank sind, was unweigerlich zum Vergleich mit der eigenen Situation führt.
Besonders, wenn jemand mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt eingeliefert wird, geschieht außerdem, deutlicher als bei vielen anderen Erkrankungen, die Entfremdung des eigenen Körpers, der als mutmaßlich akut geschädigt und binnen der kommenden Minuten reparaturbedürftig angesehen wird. Das Personal gibt ohne Ansehen des Individuums die immer selben Medikamente, von denen man weiß, dass sie in diesen Fällen Leben retten können. Der Patient selbst horcht angestrengt in sich hinein und versucht zu spüren, ob es sein Herz oder doch die schlechte Mayonnaise vom Mittagessen ist. In dieser Situation ist der Patient selbst zu Gast in seinem Körper. Der Körper verliert alle Individualität und wird zur Abstraktion der Körperlichkeit. Er interessiert für einige Stunden nur hinsichtlich einiger weniger Parameter, entsprechend denen er von Anderen verwaltet wird. Obgleich dieses Verfahren effizient ist, im Zweifel Leben rettet und somit vollkommen richtig ist, sollte man sich bewusst sein, welche starken und neuen Gefühle es im Patienten, auch anschließend, auslösen wird.
Besonders, wenn jemand mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt eingeliefert wird, geschieht außerdem, deutlicher als bei vielen anderen Erkrankungen, die Entfremdung des eigenen Körpers, der als mutmaßlich akut geschädigt und binnen der kommenden Minuten reparaturbedürftig angesehen wird. Das Personal gibt ohne Ansehen des Individuums die immer selben Medikamente, von denen man weiß, dass sie in diesen Fällen Leben retten können. Der Patient selbst horcht angestrengt in sich hinein und versucht zu spüren, ob es sein Herz oder doch die schlechte Mayonnaise vom Mittagessen ist. In dieser Situation ist der Patient selbst zu Gast in seinem Körper. Der Körper verliert alle Individualität und wird zur Abstraktion der Körperlichkeit. Er interessiert für einige Stunden nur hinsichtlich einiger weniger Parameter, entsprechend denen er von Anderen verwaltet wird. Obgleich dieses Verfahren effizient ist, im Zweifel Leben rettet und somit vollkommen richtig ist, sollte man sich bewusst sein, welche starken und neuen Gefühle es im Patienten, auch anschließend, auslösen wird.
lundi 30 mars 2009
es muss nicht
immer um große Politik gehen. Heute stattdessen meine unmaßgeblichen Gedanken zu Madonnas ebenso unmaßgeblicher geplanten Adoption eines Mädchens aus Malawi: Warum in aller Welt sollte man zögern, das Kind einer toten unverheirateten 18jährigen, das in einem Waisenhaus in einer Region mit über 15% HIV-Prävalenz lebt, in Madonnas Obhut zu geben? Wo es Geschwister, alles Geld der Welt und eine gute Ausbildung haben wird. Ist aidskrank, bitterarm und womöglich zwangsprostituiert im eigenen Land wirklich so viel besser?
vendredi 27 mars 2009
nachdem ich soeben
lesen musste, dass statt Breitbandinternet auf dem Land doch lieber Milchbauern subventioniert werden sollen, sehe ich mich genötigt, einige Worte zur Milchhysterie zu sagen. Es kann nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein, unsere Milchbauern zu versorgen, weil durch segensreiche Einwirkungen der EU der Preis in Zukunft nicht mehr künstlich hochgehalten werden kann. Warum ist teurer Strom unsozial und teure Milch Ehrensache?
Und zweitens erscheint es mir unredlich, die Bürger zum Milchtrinken aufzufordern. Es wird ohnehin zu viel Milch getrunken. Milch ist weder sonderlich umweltfreundlich in der Herstellung, noch auch nur andeutungsweise so gesund, wie stets behauptet wird. Sie ist als Naturprodukt aus Massentierhaltung potentiell belastet. Sie enthält nicht mehr Kalzium als ein gutes Mineralwasser oder grünes Gemüse oder viele andere Lebensmittel. Und vor allem macht sie fett. Und die Deutschen sind in aller Regel nicht mangelernährt, sondern überfüttert. Durch einen Liter Milch am Tag wird das bestimmt nicht besser.
Und zweitens erscheint es mir unredlich, die Bürger zum Milchtrinken aufzufordern. Es wird ohnehin zu viel Milch getrunken. Milch ist weder sonderlich umweltfreundlich in der Herstellung, noch auch nur andeutungsweise so gesund, wie stets behauptet wird. Sie ist als Naturprodukt aus Massentierhaltung potentiell belastet. Sie enthält nicht mehr Kalzium als ein gutes Mineralwasser oder grünes Gemüse oder viele andere Lebensmittel. Und vor allem macht sie fett. Und die Deutschen sind in aller Regel nicht mangelernährt, sondern überfüttert. Durch einen Liter Milch am Tag wird das bestimmt nicht besser.
am frühen morgen
schon auf tagesschau.de damit begrüßt zu werden, ist nicht schön: "Eine Meter hohe Flutwelle hat nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta mindestens 50 Menschen in den Tod gerissen. Die Sturzflut überraschte die Bewohner des dicht besiedelten Gebietes im Schlaf. Hunderte Häuser stehen unter Wasser. Ursache für die Katastrophe ist ein Dammbruch" So viel Liebe zum Detail, wie es braucht, um das richtig zu schreiben, würde man doch von den Öffentlich-Rechtlichen eigentlich erwarten.
mercredi 25 mars 2009
man kann wohl
sicher sagen, dass ich eine ungewöhnlich hohe Auslastung habe, wenn schon jetzt im März klar ist, dass sich bei mir im November zwei wichtige Termine genau überschneiden werden.
lundi 23 mars 2009
samedi 21 mars 2009
erstaunlich und auch
ein bisschen erschreckend fand ich übrigens, dass mir in dieser Woche eine ostdeutsche Kollegin sagte, sie habe sich nicht getraut, eine Stelle in Bayern anzunehmen als Frau aus Sachsen. Und das nach fast 20 Jahren deutscher Einheit.
vendredi 20 mars 2009
nachdem ich mich
zuletzt mit Jonathan Littells Weltkriegsprosa beschäftigt habe, entdecke ich nun das viel leichtere Geschäft der Reiseliteratur für mich. Wolfgang Blücher hat mir schön früher mit "Deutschland eine Reise" gefallen. "Asiatische Absencen" hat mir ebenfalls Spaß gemacht, ist aber manchmal ein bisschen zu gewollt hysterisch und dann wieder etwas zu berechnend phlegmatisch. Trotzdem schön und auch schön bunt. Jedenfalls angenehm zu lesen.
Eine neuere Entdeckung für mich ist Ilija Trojanow. Bisher gelesen "Der entfesselte Globus" mit einem Thai-Mönch vorne auf dem Umschlag und der thailändischen Königsfamilie hinten auf dem Umschlag des Hanser-Verlags, dafür aber ohne einen einzigen Bezug zu Thailand im Buch selbst. Das passt ganz gut zum stetigen Vorwurf des Autors, dass sich "der Westen" mit dem Rest der Welt nicht angemessen beschäftige. Die meisten Geschichten des kleinen Büchleins sind trotzdem sehr lesenswert und vor allem ausgesprochen kenntnisreich geschrieben. Die Straßen Bombays oder Nairobis entstehen geradezu physisch vor den Augen des Lesers. Sicherlich werde ich bei Gelegenheit weitere Bücher des deutsch-bulgarischen Autors lesen.
Eine neuere Entdeckung für mich ist Ilija Trojanow. Bisher gelesen "Der entfesselte Globus" mit einem Thai-Mönch vorne auf dem Umschlag und der thailändischen Königsfamilie hinten auf dem Umschlag des Hanser-Verlags, dafür aber ohne einen einzigen Bezug zu Thailand im Buch selbst. Das passt ganz gut zum stetigen Vorwurf des Autors, dass sich "der Westen" mit dem Rest der Welt nicht angemessen beschäftige. Die meisten Geschichten des kleinen Büchleins sind trotzdem sehr lesenswert und vor allem ausgesprochen kenntnisreich geschrieben. Die Straßen Bombays oder Nairobis entstehen geradezu physisch vor den Augen des Lesers. Sicherlich werde ich bei Gelegenheit weitere Bücher des deutsch-bulgarischen Autors lesen.
wenn nur das
Essen nicht so eine Katastrophe wäre, wäre es wohl ungemein lebenswert im schönen Holland. Leiden zumindest hat mir gefallen, es ist klischeehaft angefüllt mit Windmühlen, Grachten und Kunstgalerien. Und natürlich alles voller Radfahrer, selbst auch bei durchwachsenem Wetter in kurzen Hosen. Besonders schön, die etwas freiere und emanzipiertere Atmosphäre bei unseren nordwestlichen Nachbarn - als hätte jemand die Fenster geöffnet, um den deutschen Mief rauszublasen.
dimanche 15 mars 2009
nach einem
langen Wochenende mit der FDP nun zurück im noch immer verregneten Würzburg. Freue mich auf zwei nun kommende Jahre im FDP-Landesvorstand und auf den baldigen Bundesparteitag. Schwierig wird es vor allem, die vielen Wochenenden Dienstfrei zu bekommen. Heute jedenfalls lasse ich nach ein paar Telefonaten bald das Wochenende ausklingen.
jeudi 12 mars 2009
ob es
zumindest in sehr katholischen Gegenden einen Unterschied macht für die Verkäufe von Fleischern, ob gerade Fastenzeit ist?
mercredi 11 mars 2009
unten klingt
es schon an: der Twitter-Account ist wieder gelöscht. Man sollte manche Dinge einfach bleiben lassen.
angesichts reichlicher Auslastung
am ansonsten schönen Arbeitsplatz verwaist das Blog zusehends. Schade. Dazu hat mich aktuell die Twitter-Seuche erfasst, aber das werde ich vielleicht auch wieder los in den nächsten Tagen. Es ist nicht das selbe wie ein Weblog, sondern letztlich zu flüchtig, um wirklich Freude daran zu haben.
dimanche 1 mars 2009
es ist schwer zu
definieren, was genau den Status "Vertriebene/r" ausmachen soll. Und ob man ein Wal sein muss, um sich für Wale einzusetzen - sprich, ob man vertrieben worden sein muss, um sich für Vertriebene stark zu machen, sei ebenfalls dahingestellt.
Trotzdem muss doch die höfliche Frage gestattet sein, was in aller Welt die Tochter eines Mannes, der in seiner Eigenschaft als Wehrmachtssoldat einige Jahre im heutigen Polen stationiert war und seine Familie dorthin umgesiedelt hatte, reitet, Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Deutschland sein zu wollen. Schon ganz unabhängig von ihren grundsätzlich schwierigen Äußerungen zur Vertreibung der Deutschen und zum deutsch-polnischen Verhältnis muss man doch verstehen, dass aus polnischer Sicht schon diese spezielle Dreistigkeit - die misslungene Besetzung in Vertreibung umzudeuten - nicht zu akzeptieren ist. Für mich persönlich, als Kind eines wirklich vertriebenen Vaters (und seiner gesamten Familie), ist es übrigens ebenfalls ganz unverständlich und auch ein bisschen ärgerlich, dass hier auf deutscher Seite kein Unterschied gemacht wird.
Trotzdem muss doch die höfliche Frage gestattet sein, was in aller Welt die Tochter eines Mannes, der in seiner Eigenschaft als Wehrmachtssoldat einige Jahre im heutigen Polen stationiert war und seine Familie dorthin umgesiedelt hatte, reitet, Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Deutschland sein zu wollen. Schon ganz unabhängig von ihren grundsätzlich schwierigen Äußerungen zur Vertreibung der Deutschen und zum deutsch-polnischen Verhältnis muss man doch verstehen, dass aus polnischer Sicht schon diese spezielle Dreistigkeit - die misslungene Besetzung in Vertreibung umzudeuten - nicht zu akzeptieren ist. Für mich persönlich, als Kind eines wirklich vertriebenen Vaters (und seiner gesamten Familie), ist es übrigens ebenfalls ganz unverständlich und auch ein bisschen ärgerlich, dass hier auf deutscher Seite kein Unterschied gemacht wird.
samedi 28 février 2009
nach meinem
erneuten Kurzbesuch auf dem indischen Subkontinent, lese ich diesen Artikel im online-Angebot der FAZ umso interessierter. Beschrieben werden die Versuche der Zentralregierung, Literatur in den verschiedenen regionalen Sprachen in andere ebenfalls regionale Sprachen zu übersetzen, was wohl bisher kaum jemand macht. Glücklicherweise werden dem internationalen Publikum durch die Anstrengungen großer Verlage jetzt zunehmend indische Werke auf Englisch zugänglich gemacht. Eigentlich seltsam, dass ein so leseverrücktes Volk, wie die Inder die eigenen Sprachen so vernachlässigt. Schade auch für uns, dass es keine lange Übersetzungstradition gibt, denn bisher habe ich noch kein indisches Buch gelesen, das mir nicht großen Spaß gemacht hätte.
jeudi 26 février 2009
neues vom amerikanischen
Traum: in Guantanamo wird seit der Amtsübernahme von Obama wohl sogar noch schlimmer mit den Häftlingen umgegangen. Dies sei zwar nicht von oben verordnet, werde jedoch wohl auch nicht verhindert. Wie genau solche Berichte jeweils sind, ist ja schrecklich schwer zu sagen: das liegt sicherlich in der Natur der Sache bei geheimen Foltercamps für Menschen ohne Anklage und Menschenrechte. Ein weiteres Jahr unter solchen Umständen ist eigentlich nicht hinzunehmen. Wer aus diesem Loch entlassen wird - Soldaten und Gefangene gleichermaßen - braucht sicherlich jahrelang, wenn nicht ein Leben lang, Hilfe und Betreuung. Man darf gespannt sein, wer dafür aufkommen wird.
mercredi 25 février 2009
anlässlich eines
geplanten Antrags zum kommenden Bundeskongress bin ich über diese Seite gestolpert, die analog zum Girlsday junge Männer für Frauenberufe begeistern soll. Mein erster Impuls war, dass es wohl kaum sinnvoll ist, Männer zu überreden, sich als Friseurin ausbeuten zu lassen. Dass natürlich aber auch Berufe wie Grundschullehrer und Erzieher dabei sind, hatte ich ganz vergessen. Die Videos auf der Seite sind alle ungemein sehenswert - für mich vor allem auch deswegen, weil sie allesamt in meiner lippischen Heimat gedreht wurden und ich mich so ein bisschen vom hiesigen Dialekt erholen konnte!
mardi 24 février 2009
zurück in D stelle
ich fest, dass der größte Unterschied technischer Natur wohl die deutsche Eisenbahn im Kontrast zum indischen ÖPNV ist. So ein deutscher ICE ist eine wunderbare Sache. Andererseits schien mit heute den ganzen Tag über ein leicht verschimmelter Geruch in Deutschland zu herrschen. In Goa roch es frischer, war natürlich auch viel grüner und lebendiger. Die Unterführung in Würzburg, die ich heute zweimal benutzen musste, stank nach Urin und Moder. Der Bahnhof stinkt bekanntlich nach Fisch, da drinnen ein Stand der Firma Nordsee betrieben wird. Und sogar auf den Straßen riecht es unangenehm heute. Vielleicht ist es nur das Wetter, es könnte auch der Verkehr sein. Sicherlich ist der Vergleich einer ländlichen Region im Sommer mit einer mittelgroßen Stadt im Spätwinter unfair; aber dennoch bleibt der enttäuschende Eindruck bestehen, dass es bei uns so dreckig sein kann, dass selbst Indien besser wegkommt.
dimanche 15 février 2009
Goa
Und zwar die ganze nächste Woche. Also gar nicht erst telefonisch versuchen und bei E-Mails Nachsicht üben!
Und zwar die ganze nächste Woche. Also gar nicht erst telefonisch versuchen und bei E-Mails Nachsicht üben!
samedi 14 février 2009
jeudi 12 février 2009
sollte man nicht
denken, dass angesichts wirtschaftlich schwieriger Zeiten ein erfahrener Finanz- und Wirtschaftsexperte zum Bundeswirtschaftsminister gemacht werden sollte? Herr Guttenberg ist nun leider weder erfahren, noch gar Wirtschaftsexperte. Für den bekommt man zwar wahrscheinlich noch Kindergeld, ansonsten wird er aber wohl nicht viel beizutragen wissen.
in den vergangenen
Tagen musste man einmal mehr feststellen, dass auch die Obama-Administration nur mit Wasser kocht und in der Finanzkrise reichlich planlos wirkt. Dazu die Frage der Steuerehrlichkeit im eigenen Schattenkabinett, die zunehmend peinlich wirkt. Insgesamt bin ich einmal mehr froh, von meinen eigenen langweiligen deutschen Politikern regiert zu werden.
dimanche 8 février 2009
gerade bin
ich per Mail gefragt worden, ob die FDP-Hessen genügend Mitglieder für alle Landtagsmandate hat. Über die Antwort muss man fast einen Moment nachdenken.
mardi 3 février 2009
selbst die kanzlerin
sieht sich genötigt, sich zu einer Stellungnahme bezüglich der durch den deutschen Papst rehabilitierten Holocaustleugner herabzulassen. Was den Vatikan da geritten haben kann bleibt der interessierten Öffentlichkeit ein Rätsel. Die taz titelt recht passend: "Wir sind peinlich". Mit links, rechts oder konservativ hat es zumindest nichts zu tun, wie der Protest selbst urkonservativer Teile der katholischen Kirche beweist. Mir selbst, als zumindest Sympathisantin des Papstes und der Kirche, ist der Zirkus in der Tat reichlich peinlich und vor allem eben vollkommen unverständlich.
mardi 27 janvier 2009
ich kann mir
nicht helfen, aber mich beeindruckt das Theater um die paar Euro KFZ-Steuer nicht. Glaubt wirklich jemand, dass 400€ mehr oder weniger im Jahr jemanden davon abhalten, seinen Porsche Cayenne mit 220 Sachen über die A2 zu jagen? Die Progression nach CO2-Ausstoß ist doch allenfalls niedlich. Die ganze Steuer gehört abgeschafft und aufkommensneutral meinetwegen durch die Einkommenssteuer oder gleich eine PKW-Maut ersetzt. Für ein Auto zahlt man Mehrwertsteuer, Zulassungsgebühren, TÜV und Versicherung, für den Sprit außerdem Extrasteuern. Das muss reichen.
jeudi 22 janvier 2009
was für eine
beeindruckende Zeremonie mit unvorstellbar großem Publikum unsere amerikanischen Freunde da hingelegt haben: ein echtes Hochamt der Demokratie! Und wie ist das schön, wieder ohne bitteren Geschmack im Mund von "unseren amerikanischen Freunden" zu schreiben!
als wären wir
aus einem Albtraum erwacht: Amerika foltert mit dem heutigen Tage nicht mehr. Viel länger wäre es auch nicht zu ertragen gewesen.
lundi 19 janvier 2009
die fdp ist
in Fulda zweitstärkste Partei und hat somit dort die SPD überholt! Das ist wirklich alles kaum zu fassen.
dimanche 18 janvier 2009
sicherlich habe
ich nicht vermutet, dass wir uns verschlechtern würden, aber ein derart gutes Ergebnis hätte ich mir nicht vorstellen können. Ds ist wirklich schön. Und auch sehr gut, dass der CDU noch nach einem Jahr der ekelhafte Wahlkampf vom vergangenen Winter nicht verziehen worden zu sein scheint.
jeudi 15 janvier 2009
wie kann man
nur die Kleinigkeit der Endlagerung mitten in Deutschland vollkommen ausblenden in der Debatte um die Nutzung von Atomstrom, angesichts solcher Nachrichten?
mardi 13 janvier 2009
neu in der
Linkliste dieses Weblogs: www.oliver-stirboeck.de aus dem aus dem wunderschönen Offenbach am Main.
dimanche 11 janvier 2009
zur erholung nun
ein bisschen Unsinn. Zum Beispiel das hier aus Florida, wo ein Streit um die Benutzung öffentlicher Toiletten durch Transsexuelle ausgebrochen zu sein scheint.
nachdem der katholizismus
den halben Abend als Thema gedient hat, wurde ich eben von einem indischen Taxifahrer nach Hause gebracht, der mir das Amulett mit seinem Privatgott zeigte, und muss einfach sagen, dass meine Liebe zu den östlichen Religionen sich stetig ausweitet. Es sind und bleiben die entspannteren Menschen.
samedi 10 janvier 2009
noch immer
habe ich keine endgültige Entscheidung getroffen, ob ich ein überteuertes MacBook Air kaufen werde. Bestellt und ausgesucht ist es - nur bezahlt noch nicht und wird vorher auch nicht geliefert. Werde da nochmal in mich gehen müssen.
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