lesen musste, dass statt Breitbandinternet auf dem Land doch lieber Milchbauern subventioniert werden sollen, sehe ich mich genötigt, einige Worte zur Milchhysterie zu sagen. Es kann nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein, unsere Milchbauern zu versorgen, weil durch segensreiche Einwirkungen der EU der Preis in Zukunft nicht mehr künstlich hochgehalten werden kann. Warum ist teurer Strom unsozial und teure Milch Ehrensache?
Und zweitens erscheint es mir unredlich, die Bürger zum Milchtrinken aufzufordern. Es wird ohnehin zu viel Milch getrunken. Milch ist weder sonderlich umweltfreundlich in der Herstellung, noch auch nur andeutungsweise so gesund, wie stets behauptet wird. Sie ist als Naturprodukt aus Massentierhaltung potentiell belastet. Sie enthält nicht mehr Kalzium als ein gutes Mineralwasser oder grünes Gemüse oder viele andere Lebensmittel. Und vor allem macht sie fett. Und die Deutschen sind in aller Regel nicht mangelernährt, sondern überfüttert. Durch einen Liter Milch am Tag wird das bestimmt nicht besser.
12 commentaires:
»Milch macht fett«? Wo hast du das her? Von der PETA? Evidenzbasiert ist das jedenfalls nicht.
Selbstverständlich ist das evidenzbasiert. Kalorien machen fett, egal aus welcher Quelle. Und ein Liter Halbfettmilch hat etwa 470kcal, bei Vollmilch sind es um 800kcal. Zum Vergleich: ein Liter Cola hat nur 420kcal, eine handelsübliche Schokolade hat etwas über 500kcal pro 100g.
Tee, Wasser und schwarzer Kaffee haben gar keine. Außer Milch mit Zucker und ggf. Kakao oder anderen Geschmacksträgern kann man also fast nichts trinken, das noch schlimmer fett macht als eben Milch.
was ist denn deine alternazive zum Subventionieren der Milchwirtschaft??? Willst du die Landwirtschaft kaputt machen und uns so noch abhängiger vom Ausland?
Meinst du, wenn der Weltkrieg kommt und der Franzose über den Rhein will, können wir nicht schnell genug auf Kriegsmilchwirtschaft umstellen auf die Art?
Hallo Eva, bist Du nicht mehr bei twitter? Ich kann Dein Profil nicht öffnen oder dich followen ...
WIe dem auch sei, besonders fantastischer Blog Beitrag.
Noch ein paar Anmerkungen für Zweifler:
- das mit der Klimaschädlichkeit wurde ganz simple nachgerechnet, da gibt es auch noch außer Peta Quellen, sogar das US-Agrarministerium hat ein Gutachten erstellt, nach dem man weniger tierische Produkte bräuchte, wei pflanzliches gesünder und umweltfreundlicher ist
- Milch sorgt dafür, dass mehr Calcium vom Körper ausgeschieden wird als aufgenommen, pflanzliche Quellen sind besser
- in der Harvard Nurse Study sowie der International vergleichen Vhina Study zeigte sich, dass Frauen, die mehr Milch trinken, ehen Osteoporose bekommen. Evidenz, dass Milch gut für die Knochen sei gibt es kaum, und wenn nur für weiße, weibliche Teenager, die Sport treiben und sich sonst gesund ernähren.
Es gibt keinen Grund zu glauben, Milch sei die bessere Calciumquelle!
- 15% der Europäer leiden n einer Form der Lactoseintoleranz, viele wissen es nicht (kostenlose Schulmilch - supi!)
- Milch, v.a. fettarme Milch sthet in verdacht aufgrund der Wachstumshormone und anderen Substanzen, die einem kalb sicherlich gut tun, aber keinem Erwachsenen, Krebs, v.a. Prostatkrebs zu verursachen!
eine meines Erachtens sehr gute Quelle sind die Physicians for responsible medicine - Ärzte, die wie Eva, sich nicht an Mythen sondern wissenschaftlichen Fakten orientieren.
Schöne Grüße,
Beret Roots
Stimmt, der Twitter-Account ist weg. Ich halte das nicht für gesund, zumindest nicht für mich.
Angesichts der Tatsache, dass der/die Durchschnittsdeutsche pro Tag weniger als ein Glas Milch zu sich nimmt (ca. 0,18 l) ist die Beteiligung von Trinkmilch an der Energieaufnahme nicht unbedingt gewaltig, und »Milch macht fett« ein Satz, der vor der Realität der Ernährung der Deutschen gesehen nach Interpretation in Richtung einer Unterstützung sektiererischen Milchgegnertums geradezu schreit. Natürlich wäre es dramatisch, wenn sich durch einen Liter mehr Milchtrinken pro Tag der Konsum versechsfachte, aber ein realistisches Szenario ist das nicht.
Bei den Milchprodukten, insbesondere den gezuckerten, sieht die Lage ganz anders aus als bei der Trinkmilch, da bist du mit Schokolade und Kakao auf der richtigen Spur.
Den Wert von Durchschnittsangaben in diesem Zusammenhang muss man wohl eher niedrig ansetzen.
Meinst du, der Anteil von Trinkmilch an der Energiezufuhr der adipösen oder adipositasgefährdeten Deutschen sei höher als bei den anderen?
Ehrlich gesagt, habe ich darüber noch nicht nachgedacht. Zumindest würde ich aber vermuten, dass Menschen, die ihre Kalorienzufuhr reduzieren sollten (also ziemlich genau jeder dritte Deutsche), ihren Flüssigkeitsbedarf nicht gerade mit Milch decken sollten in der unreflektierten Vermutung, sich damit etwas Gutes zu tun.
Das würde ich dann so auch unterschreiben. Persönlich glaube ich, dass das eigentliche Problem der deutschen Milchwirtschaft ist, dass sie es über Jahrzehnte nicht geschafft hat, Qualitätsbewusstsein und Markens zu schaffen, um ihr Image aufzuwerten und Premiumprodukte absetzen zu können. Deutschland hat z.B. keinen einzigen international bekannten, handwerklich hergestellten Traditionskäse außer vielleicht dem Tilsiter; aber der einzige herkunftsrechtlich geschützte Tilsiter kommt aus der Schweiz!
Davon habe ich zwar zu wenig Ahnung, um mit Autorität zu sprechen, aber es scheint tatsächlich so, dass wir viele Milchprodukte importieren, die auch hier hergestellt werden (könnten?) und nur eben schlecht vermarktet sind. Beim Export wird es noch extremer sein, nehme ich an.
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