amerikanische Präsidentschaftswahl zum Anlass nehmend, habe ich mir ein Interview aus 2008 angehört, dass Bill Moyers mit Reverend Jeremiah Wright geführt hat (zum Beispiel hier). Zwei Dinge fallen mir auf. Erstens die banale Erkenntnis, dass man einen Menschen nicht anhand einiger kurzer Redebestandteile beurteilen sollte, auch wenn diese noch so negativ beeindruckend sein mögen. Natürlich eine sprichwörtliche Wahrheit, aber stets gut bestätigt zu wissen.
Vor allem jedoch war das Gespräch, das beide Männer über etwa eine Stunde führen mit ein paar Einspielern geeignet, mir zumindest bruchstückhaft nahezubringen, woher die Frustration kommen mag, die auch Reverend Wright ganz offenbar empfand, als er "God damn America" den Gläubigen entgegenrief. Selbst als deutlich privilegierte Deutsche empfinde ich blankes Entsetzen, wenn ich Geschichten wie die von Trayvon Martin höre und seinem frei umherlaufenden Todesschützen. Wie es sich anfühlen muss mit schwarzer Hautfarbe derartige Ungerechtigkeit zu erleben, kann ich sicher nicht vollkommen nachempfinden. Aber nachdem ich das verlinkte Interview gehört habe, verstehe ich es ein bisschen besser und bin - und das ist das Besondere daran - dennoch voller Hoffnung. Das Interview atmet den Geist der vergangenen US-Präsidentschaftswahl. Ich bin gespannt auf die kommende.
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