mercredi 9 mai 2012
dem deutschen
Ärzteblatt ist aktuell zu entnehmen, dass neben 5.485 Ärztinnen in Elternzeit noch weitere 4.693 Ärztinnen als Hausfrauen aus dem Beruf komplett ausgestiegen sind. Bei den männlichen Kollegen haben sich derzeit 361 für ein Leben als Hausmann entschieden.
Bevor wir Studienplätze aufstocken, die je frühestens in 12 Jahren einen Facharzt ausbilden können, sollten wir uns eher darauf konzentrieren, die fast 5000 Kolleginnen, die zu Hause sind, zumindest in Teilzeitmodellen in die Krankenhäuser und Praxen zu holen. Es ist zudem meine Erfahrung, dass Mütter realistische und pragmatische Ärztinnen sind, sodass Patienten in zweierlei Hinsicht profitieren würden.
dimanche 15 avril 2012
neulich meint ein
Kollege reichlich triumphierend zu mir: Ich verstehe nicht, wieso Ihr euch so viel Mühe gebt. Nach der kommenden Wahl gibt es eh ne große Koalition im Bund. Darauf ich: Mag sein. Und dann kommen als erstes gemeinsame europäische Staatsanleihen und Vorratsdatenspeicherung. Anschließend hat er genauso traurig ausgesehen wie ich. Und damit ist auch klar, warum wir uns so viel Mühe machen.
vendredi 6 avril 2012
die erneut anstehende
amerikanische Präsidentschaftswahl zum Anlass nehmend, habe ich mir ein Interview aus 2008 angehört, dass Bill Moyers mit Reverend Jeremiah Wright geführt hat (zum Beispiel hier). Zwei Dinge fallen mir auf. Erstens die banale Erkenntnis, dass man einen Menschen nicht anhand einiger kurzer Redebestandteile beurteilen sollte, auch wenn diese noch so negativ beeindruckend sein mögen. Natürlich eine sprichwörtliche Wahrheit, aber stets gut bestätigt zu wissen.
Vor allem jedoch war das Gespräch, das beide Männer über etwa eine Stunde führen mit ein paar Einspielern geeignet, mir zumindest bruchstückhaft nahezubringen, woher die Frustration kommen mag, die auch Reverend Wright ganz offenbar empfand, als er "God damn America" den Gläubigen entgegenrief. Selbst als deutlich privilegierte Deutsche empfinde ich blankes Entsetzen, wenn ich Geschichten wie die von Trayvon Martin höre und seinem frei umherlaufenden Todesschützen. Wie es sich anfühlen muss mit schwarzer Hautfarbe derartige Ungerechtigkeit zu erleben, kann ich sicher nicht vollkommen nachempfinden. Aber nachdem ich das verlinkte Interview gehört habe, verstehe ich es ein bisschen besser und bin - und das ist das Besondere daran - dennoch voller Hoffnung. Das Interview atmet den Geist der vergangenen US-Präsidentschaftswahl. Ich bin gespannt auf die kommende.
Vor allem jedoch war das Gespräch, das beide Männer über etwa eine Stunde führen mit ein paar Einspielern geeignet, mir zumindest bruchstückhaft nahezubringen, woher die Frustration kommen mag, die auch Reverend Wright ganz offenbar empfand, als er "God damn America" den Gläubigen entgegenrief. Selbst als deutlich privilegierte Deutsche empfinde ich blankes Entsetzen, wenn ich Geschichten wie die von Trayvon Martin höre und seinem frei umherlaufenden Todesschützen. Wie es sich anfühlen muss mit schwarzer Hautfarbe derartige Ungerechtigkeit zu erleben, kann ich sicher nicht vollkommen nachempfinden. Aber nachdem ich das verlinkte Interview gehört habe, verstehe ich es ein bisschen besser und bin - und das ist das Besondere daran - dennoch voller Hoffnung. Das Interview atmet den Geist der vergangenen US-Präsidentschaftswahl. Ich bin gespannt auf die kommende.
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