mercredi 15 avril 2009

das onlineangebot

der FAZ nähert sich mit Riesenschritten dem Niveau von SPON, wenn es dieses nicht längst unterschritten haben sollte. Besonders anstrengend fand ich zuletzt die unreflektierte Nutzung des Begriffs "Unterschicht", gerne auch als "Unterschichtenkinder". Es ist noch nicht lange her, dass Harald Schmidt mit diesem Wort peinlich berührtes Kichern im Publikum auslöste, mittlerweile serviert die FAZ den Begriff online zum Frühstück. Man nenne mich empfindlich, aber das erscheint mir insgesamt kein gutes Zeichen zu sein.

eine beschreibung

wie diese würde man (abzüglich des Wortes "Rakete") doch eher um 1809 datieren als 2009:
"Der Besatzung gelang es, den Seeräubern durch Ausweichmanöver zu entkommen, teilte ein Sprecher der Marine mit. Als der um Hilfe gebetenen amerikanische Zerstörer „USS Bainbridge“ dem Frachter wenige Stunden später zu Hilfe eilte, waren die Piraten bereits verschwunden. An der „Liberty Sun“ war durch den Raketenbeschuss Sachschaden entstanden, das Schiff blieb aber fahrtüchtig. Ein kleines Feuer konnte die Besatzung löschen. Die „Bainbridge“ geleitete den Frachter dann zu ihrem Bestimmungshafen in Mombasa."

lundi 13 avril 2009

aus einem

Leserkommentar im Internetangebot der Bangkok Post:

The Land of Sadness

No longer viewed by the majority of Thais or the expat community as the Land of Smiles, the red and yellow shirts have damaged the image of Thailand and they have caused the people of Thailand to lose face in the eyes of the world.

The yellow shirts closed the airport and the red shirts now brought on the closure of the Asean Summit, resulting in the loss of much-needed revenue for Thailand. It is a poor example of Buddhism to not care about the good but to bring about bad. All those involved in destabilising the economy and making Thailand lose face will get to experience the karma of their actions.

It is a true shame that the government has lost control of the country. The military ''securing'' the Asean conference venue just stepped aside and let the red shirts take control.

Both sides claim to want democracy but they do not listen to the majority, only to their tiresome and unsuccessful agenda. Democracy is a consensus of the majority. Both sides need to sit down and work out compromises until fair and unbiased elections choose the government that the majority elects.

samedi 11 avril 2009

mir war gar

nicht bewusst gewesen, wie ethnisch divers Saudi-Arabien eigentlich ist. Ein schöner Bericht der leider wohl sterbenden New York Times über einen schwarzen Imam im Land der Saudis. Noch toller wäre natürlich ein weiblicher Imam, aber man soll ja nicht immer meckern, schon gar nicht an Ostern.
Armes Thailand.

dimanche 5 avril 2009

zumindest theoretisch

kann ich gut nachvollziehen, dass eine rein männliche Elite Frauen systematisch zu unterdrücken versucht in der Annahme, es würde ihr soziales und berufliches Leben erleichtern. Dennoch sollte man doch vermuten, dass die meisten dieser regierenden Männer in Ländern wie Afghanistan Väter von Töchtern sind. Und obwohl man möglicherweise denken kann, dass auch die eigene Tochter als Frau keinen Anspruch auf Autonomie hat, sollten doch die meisten Väter ihren Töchtern keine regelmäßige Vergewaltigung in der Ehe wünschen. Warum das offenbar aber so nicht stimmt, würde ich gern verstehen.

vendredi 3 avril 2009

gerade habe ich

mir, wie fast jeden Wochentag, die gestrige Episode der Daily Show im Netz angeschaut und musste erneut feststellen, dass vollkommene naturwissenschaftliche Unbildung als normal oder gar sympathisch empfunden wird. Es scheint eher akzeptiert zu sein, keinen blassen Schimmer vom Periodensystem der Elemente zu haben, als nicht zu wissen, wie man korrekt ein Werk Mozarts benennt, oder keine drei Literaturnobelpreisträger nennen zu können. Ich sehe es eigentlich genau umgekehrt. Schließlich fußt der überwiegende Teil unseres Wohlstands auf Medizin, Technik und Naturwissenschaft. In Schule und Medien läuft etwas falsch, wenn basales Wissen um einfache Zusammenhänge in der Natur als geekig und überflüssig gilt.

mercredi 1 avril 2009

eine medizinische

Notaufnahme ist für jeden dort hinkommenden Patienten schon ein rein grundsätzlich einschüchternder Ort. Man hat alle möglichen Schreckensbilder aus Fernsehsendungen im Kopf, ist von der üblicherweise verwinkelten Raumaufteilung verwirrt und kann heutzutage meistens Pflegepersonal, Haushaltskräfte und Ärzte nicht auf Anhieb auseinanderhalten. Vielleicht sind weitere Patienten dort, die möglicherweise offensichtlich schwer krank sind, was unweigerlich zum Vergleich mit der eigenen Situation führt.
Besonders, wenn jemand mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt eingeliefert wird, geschieht außerdem, deutlicher als bei vielen anderen Erkrankungen, die Entfremdung des eigenen Körpers, der als mutmaßlich akut geschädigt und binnen der kommenden Minuten reparaturbedürftig angesehen wird. Das Personal gibt ohne Ansehen des Individuums die immer selben Medikamente, von denen man weiß, dass sie in diesen Fällen Leben retten können. Der Patient selbst horcht angestrengt in sich hinein und versucht zu spüren, ob es sein Herz oder doch die schlechte Mayonnaise vom Mittagessen ist. In dieser Situation ist der Patient selbst zu Gast in seinem Körper. Der Körper verliert alle Individualität und wird zur Abstraktion der Körperlichkeit. Er interessiert für einige Stunden nur hinsichtlich einiger weniger Parameter, entsprechend denen er von Anderen verwaltet wird. Obgleich dieses Verfahren effizient ist, im Zweifel Leben rettet und somit vollkommen richtig ist, sollte man sich bewusst sein, welche starken und neuen Gefühle es im Patienten, auch anschließend, auslösen wird.